Akupunktur
Die Reizung von Akupunkturpunkten, vor allem mit Nadeln, ist wohl die älteste und am weitesten verbreitete Heilmethode der Welt. Durch Reizung von genau festgelegten Punkten der Haut können Störungen im gesamten Organismus gelindert und oft sogar beseitigt werden.
Was ist Akupunktur?
Die Akupunktur ist ein Teilgebiet der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Sie geht von Lebensenergien des Körpers aus (Qi), die auf definierten Längsbahnen, den Leitbahnen oder auch Meridianen, zirkulieren und einen steuernden Einfluss auf alle Körperfunktionen haben. In ihnen kreist nach traditioneller chinesischer Auffassung die Lebensenergie „Qi" mit ihren Anteilen Yin und Yang. Diese beiden lebenserhaltenden Kräfte sind im Körper als Gegenpole gleichzeitig wirksam. Ihr Gleichgewicht stellt den idealen Gesundheitszustand dar, ihr Ungleichgewicht führt zu Beschwerden und Krankheit. Betrachtet man die über den Körper laufenden Meridianbahnen (siehe Akupunkturmodell), wird deutlich, dass auch Akupunkturpunkte, die fern des eigentlichen Schmerz- oder Krankheitsgeschehens liegen, bei der Behandlung eine wichtige Rolle spielen. Die Energie des gesamten Meridians als Funktionskreis mit seinen zugeordneten Organen muss stabilisiert werden, um das Gleichgewicht wieder herzustellen und so die Krankheit wirkungsvoll zu behandeln.
Akupunktur am Ohr
Die Ohroberfläche bildet eine Reflexzone, auf der alle Organe des Körpers dargestellt sind. Die Untersuchung der Ohrreflexzonen liefert Erkenntnisse zur Akupunktur-Therapie von Schmerzen und Beschwerden oder Funktionsstörungen des gesamten Organismus. Durch die kurzen Reflexwege zum Gehirn tritt bei der Ohrakupunkturbehandlung eine besonders schnelle und wirkungsvolle Reaktion ein. Auch Störfelder lassen sich am Ohr präzise ermitteln und mit Akupunktur behandeln. Die Akupunktur - und vor allem die Ohrakupunktur - bedient sich der Steuerzentrale des Menschen, des Gehirns. Alle Reize, die durch die Akupunktur ausgelöst werden, gelangen über das Zwischenhirn zu den angesprochenen Körperteilen. Gerade die Ohrakupunktur ist aufgrund der engen Verbindung zwischen der Ohrmuschel und den Schmerzzentren des Gehirns besonders effektiv.
Einsatzgebiet der Akupunktur
- Erkrankungen des Atmungssystems
- Gastrointestinale Störungen
- Schlafstörungen
- Bronchialasthma
- Neurologische Störungen
- Augenerkrankungen
- Muskuloskeletale Erkrankungen
- Erkrankungen im Mundbereich
Welche Wirkungen können entstehen?
Akupunktur wirkt vor allem bei gestörter Organfunktion heilend. Handelt es sich aber bereits um die fortgeschrittene Zerstörung von Strukturen, kann auch mit Akupunktur nur noch eine Linderung der Beschwerden bzw. Schmerzen erreicht werden. Von qualifizierten Ärzten angewendet, ist die Akupunktur eine praktisch risiko- und nebenwirkungsfreie Behandlungsmethode. Idealerweise ergänzen sich Akupunktur und Schulmedizin in Diagnostik und Therapie. In jedem Fall muss mit einer gründlichen Aufnahme der Krankengeschichte und einer klinischen Diagnostik durch den Arzt die Indikation zur Akupunktur individuell gestellt werden. Eine rasche Entspannung bis hin zu einer „schwebenden Leichtigkeit" stellt sich als Sofortwirkung oft unmittelbar ein. Manche Patienten empfinden nach der Behandlung sofort Erleichterung ihrer Beschwerden, bei anderen dauert es bis zu spürbaren Reaktionen etwas länger. Üblicherweise benötigt man mindestens vier bis fünf Sitzungen im Wochenrhythmus, bevor eine beständige Wirkung eintritt, meist sind insgesamt ca. zehn Sitzungen notwendig.
Was kostet mich die Behandlung?
Jede Akupunkturbehandlung wird individuell abgerechnet je nach Krankheitsbild und Komplexität. Die Rechnungsstellung erfolgt nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Eine Sitzung dauert ca. 20-45 Minuten.
Informationen
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ärztin, wenn Sie Fragen zur Akupunktur in Ihrem individuellen Fall haben.